In der Schifffahrt ist es wie in vielen anderen Bereichen auch: ohne Kommunikation geht fast nichts. Doch wenn sich zwei Schiffe begegnen – egal ob auf hoher See oder auf Binnengewässern – gibt es nur wenige Kommunikationswege, um bestimmte Botschaften und Mitteilungen zweifelsfrei zu übermitteln. Um direkten Kontakt aufzunehmen sind Schiffe zwar mit Funk ausgestattet, aber auch dieser kann einmal ausfallen, und sämtliche Informationen per Funk zu kommunizieren ist außerdem nur schwer oder gar nicht möglich. Mit Hilfe von speziellen Flaggen und unter Nutzung des so genannten Flaggenalphabets kann aber von Schiff zu Schiff ohne technische Hilfsmittel kommuniziert werden.
Das Flaggen-Alphabet ist eine gute Möglichkeit, um Botschaften auf optischem Wege darzustellen. Jedem lateinischen Buchstaben wurde dabei eine bestimmte Flagge zugeordnet. Des Weiteren haben fast alle Flaggen aber noch eine zusätzliche Bedeutung, außerdem gibt es Flaggen zur Darstellung von Zahlen und Sonderflaggen. So besteht die Flagge für den Buchstaben F, der im Sprechfunk Foxtrot genannt wird, aus einem weißen Untergrund mit einer roten Raute in der Mitte. Wenn sie als Einzelflagge gehisst wird, hat sie die Bedeutung „ich bin manövrierunfähig, nehmen Sie Verbindung mit mir auf“. Dadurch wird allen Schiffen in Sichtweite signalisiert, dass Hilfe benötigt wird.
Eine der weiteren ausgesprochen wichtigen Flaggen des Flaggenalphabets ist die Flagge für den Buchstaben O – im Spruchfunk Oscar genannt. Sie ist diagonal von links oben nach rechts unten geteilt, das untere Dreieck ist gelb, das obere ist rot. Sie signalisiert im so genannten Einflaggensignal „Mann über Bord“. Die Nutzung der Flaggen des Flaggenalphabetes dient somit nicht ausschließlich der Kommunikation zwischen zwei Schiffen, sonder ist auch für die Sicherheit auf Wasserstraßen und Meeren von größter Bedeutung.
Autor: gumba - veröffentlicht am 20.05.2008 - 23:30:22 - letzte Überarbeitung am 20.05.2008 - 23:30:22
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